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bibelwerkstatt II 2016

Warum lässt Gott das zu?“ 2. bibelwerkstatt 2016 mit Apostel i.R. Rudolf Kainz als Referent.
23. - 25.9.2016 / Schloss Weinberg Kefermarkt
 
Fast 30 Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum haben sich diesmal mit Apostel i.R. Kainz auf Schloss Weinberg in Oberösterreich getroffen. Ob nun erstmalig oder bereits zum dritten Mal (mit Blick auf 2015) dabei: es war bei allen eine große Freude über die Begegnung zu spüren. Diesmal war Inhalt der bibelwerkstatt die Frage „Warum lässt Gott das zu“ und so waren auch Erwartung und Spannung groß, was zu diesem interessanten und anspruchsvollen Thema lebendig werden würde.

Apostel Kainz führte einleitend aus, es sei eine der häufigsten Fragen der Menschen, wie man das namenlose Leid in der Welt mit einem gütigen Gott in Verbindung bringen könne und erläutert den Begriff der „Theodizee“ (Rechtfertigung Gottes). Er berichtet von einigen Begebenheiten, wo unfassbares Leid erlebt und dennoch bei Gott und Christus Trost und Hilfe gefunden wurde.

Im Mittelpunkt des ersten Teils der bibelwerkstatt stand das der alttestamentarischen Weisheitsliteratur zuzuordnende Buch Hiob, in dem die Hauptfigur zum Synonym für Leiderfahrung geworden ist. Es wurde herausgearbeitet, dass erstmals in der Bibel vom „Satan“ als Gegenspieler Gottes die Rede ist, dem Gott gestattet, Hiob durch den Verlust von Wohlstand, Gesundheit und Familie in Versuchung zu führen. Freunde, die ihn besuchten und seine Klagen hörten, suchten nach Erklärungen für sein Leid. Hilfe fand Hiob aber erst, als Gott letztlich antwortete. 
Immer wieder gab es Auflockerungen durch interessante Exkurse zu zur Sache sprechenden anderen biblischen Geschehnissen, Erlebnissen der Teilnehmer und – wie schon gute Tradition – durch gemeinsamen Gesang.
Der anschließende Teil beschäftigte sich mit der Frage „Wir klagen zuviel und loben zuwenig“. Wie den alten Gottesmännern ist es auch einem neuapostolischen Christen gestattet,
Gott sein Leid zu klagen. Die Grundhaltung sollte aber das Loben sein, die Anbetung Gottes um seiner selbst willen. Hierdurch ändert sich die Blickrichtung auch des Leidtragenden.
Von Interesse war weiterhin das Thema, wie Jesus mit der Anfechtung des Leides (insbesondere in Gethsemane) umgegangen ist.
Abschließend hatten wir uns mit der Frage beschäftigt: welche Hilfe können wir als Christen jemand geben, der in verzweifelter Lage ist. Es kamen mancherlei Erfahrungen und Erlebnisse zur Sprache, in denen zuhören können, ein Herz voller Mitgefühl und Liebe und der Einsatz der Gebetsmacht sich grundsätzlich hilfreicher als wohlgesetzte Trostworte erwiesen.
Apostel Kainz stellte zusammenfassend fest, dass für uns zwar vieles, was Gott zulässt, heute nicht erklärbar ist, der Herr aber Geduld und das Vertrauen auf ihn nicht unbeantwortet lässt.

Soweit nicht einige unserer Lieben bereits am Samstagabend abreisen mussten, haben alle als nicht wegzudenkenden Abschluss den gemeinsamen Gottesdienst in der Schlosskapelle erlebt. Die Stunden gemeinsamen Erlebens sind wieder viel zu schnell vergangen, aber wohl alle waren überzeugt: es hat sich wieder einmal gelohnt, dabeizusein.

Text: H.und I. Fenkl
Fotos: Werner Degenfellner