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bibelwerkstatt III 2017

3. bibelwerkstatt 01.12. – 03.12.2017 im Bildungszentrum St. Magdalena, Linz mit Apostel i.R. Rudolf Kainz als Referent zum Thema: „Wir warten dein, o Gottessohn und lieben dein Erscheinen. Die Geschehnisse in der ersten Adventszeit als Vorbild für den Advent im 21. Jahrhundert“
 
Unter diesem Motto kamen 33 Mitglieder der Neuapostolischen Kirche aus Deutschland, Schweiz und Österreich in Linz zusammen, um sich unter der Leitung von Apostel i.R. Rudolf Kainz mit den Geschehnissen der Adventzeit einst und heute zu beschäftigen. Das Zusammensein sollte in uns die Grundlage bestätigen oder wieder wach rufen, wozu wir neuapostolische Christen geworden sind, nämlich, nicht nur das Lied aus dem Gesangbuch Nr. 398 zu singen, sondern vor allem dessen Inhalt zu leben: „Im Vorgefühl der Himmelsfreude...“ Vom “1. Advent“ vor ca. 2000 Jahren wurde ein Bogen gespannt zum Advent, in dem wir leben, mit unserer Erwartung der Wiederkunft des Sohnes Gottes. Was einst den Advent ausmachte, muss mindestens auch heute für unseren Advent charakteristisch sein. Auf folgende zwei Fragen wurde versucht,
in dem darauf folgenden Vortrag Antwort zu geben:
  • Wie begann der erste Advent?
  • Warum Advent gerade damals – warum heute?
Advent damals begann damit, dass der Himmel Kontakt mit der Erde aufnahm und Botschaften verkündet wurden, die vorher nicht hörbar wurden. Das Leben derer, die die Botschaft hörten, veränderte sich vollkommen. Botschaftsübermittler: Der Engel Gabriel, die Engel, die den Hirten die frohe Botschaft brachten und der Heilige Geist. Um die Adventsbotschaft für die heutige Zeit zu unterstreichen, wurde die Teilnehmer gebeten, in einer Gruppenarbeit die drei bekannten Gleichnisse Jesu von den 10 Jungfrauen, den anvertrauten Talenten (Matth 25, 1-30) und der Scheidung der Schafe von den Böcken (Matth 25,31-46) durchzuarbeiten und nach "Goldkörnern", d.h. nach besonderen Erkenntnissen zu suchen, die ihnen bis jetzt noch nicht aufgefallen waren. Der Vormittag des 02.12.2017 verging wie im Flug mit der Beschäftigung der Paulusworte aus 1.Thess 4,13-18 und 2.Thess 2,1-12 sowie mit der Offenbarung (u.a. auch Sendschreiben an Laodizea Off 3,1421). Vieles ist wieder klar geworden und führte zu den nächsten zwei Fragen, auf die im Plenum nach möglichen Antworten gesucht wurde:
  • Wie bekomme ich Sehnsucht auf den Herrn und seine Wiederkunft?
  • Was kann ich in der Gemeinde dafür tun?
Drei einfache und dennoch markante Punkte tauchten im wieder im Gespräch auf:
  • Der Glaube an Jesus
  • die Liebe zu Jesus
  • und in Gesprächen mit Geschwistern/mit Menschen immer wieder davon zu reden.
Einen interessanten Abschluss fand die Bibelwerkstatt durch die Erklärungen (mit Hörbeispiel) von  Frithjof Tomusch  über eine bemerkenswerte Stelle in Johann Sebastian Bach's h-Moll Messe. Bereits Johann Sebastian Bach stand in einem unerschütterlichen Glauben an die Erwartung der Auferstehung. Er hat diese Erwartung der Auferstehung im Schluss des Credo's seiner Messe zum Ausdruck gebracht, dem  "Et exspecto resurrectionem mortuorum"- zu Deutsch: "Ich erwarte die Auferstehung der Toten". In einem der Kommentare zu dieser Passage ist zu lesen, dass Bach diese so phänomenal komponiert hat, dass der Hörer den Eindruck erhält, als wollte Bach folgendes sagen: „Ich erwarte nicht nur, ich habe lange genug gewartet! Du, mein Gott, hast es mir versprochen, jetzt will ich es wissen. Ich, Johann Sebastian Bach, bestehe auf Auferstehung!“ 1)
Sollte dieser unerschütterliche Glaube von Bach nicht auch uns ermutigen, der Wiederkunft Jesu mit diesem festen Willen entgegenzugehen?

Durch das reiche Wissen des Referenten um die kulturellen und sprachlichen Hintergründe der div. Bibelstellen ist viel Erkenntnis für unsere Adventzeit und somit auf das Wiederkommen Jesus heraus gearbeitet worden. Aufgelockert wurden die informativen Worte immer wieder durch die bekannt gut interpretierten Musikstücke von  F. Tomusch (am Klavier), die die Teilnehmer nicht nur freudig, sondern auch gekonnt, mitsangen. Nach dem im Bildungszentrum St. Magdalena erlebten Gottesdienst am Sonntagvormittag fiel vielen der Abschied nach dem gemeinsamen Mittagessen nicht so leicht.

Text:  Barbara Altmüller                                                                  
Fotos:  Werner Frei
1) Literaturnachweis: Joachim-Ernst Behrendt, Hinübergehen - das Wunder des Spätwerks, Network Medien GmbH, 1993, Frankfurt a.M., S. 27